Webinarreihe für gesunde Performance in Veränderungsprozessen


Empathie: eine Kernkompetenz in stürmischen Zeiten

Leistung, Stärke, Gewinnen – in unserer heutigen Arbeitswelt begegnen uns oft Werte wie diese. Nach wie vor sind viele im Einzelkämpfermodus unterwegs und legen eine Ellbogenmentalität an den Tag. Selbstverständlich ist es wichtig, Leistung zu zeigen und sich auch einmal durchzusetzen. In all dem wird allerdings viel Zeit darauf verwendet, Emotionen zu unterdrücken und weniger darauf, die emotionale Intelligenz oder das Emotionsmanagement zu fördern.

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In unseren globalen Märkten, in Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels haben gut gebildete und leistungsfähige Mitarbeitende jederzeit die Wahl zwischen zahlreichen attraktiven Unternehmen. Wertschätzung und finanzielle Entlohnung sind dabei wichtige Faktoren, doch auch die emotionale Identifikation mit dem Unternehmen und dessen ethischen Werten spielt bei der Arbeitgeberwahl eine große Rolle und wird häufig unterschätzt. Wissenschaftlich ist belegt, dass, wenn die Bindung oder emotionale Identifikation hoch ist, auch die Leistungsbereitschaft steigt und damit eine bessere Arbeitsqualität und höhere Kundenzufriedenheit erreicht wird. Ebenfalls ein positives Resultat der emotionalen Verbundenheit ist eine geringere Zahl an Krankheitstagen und eine verminderte Fluktuation – Aspekte, die für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg entscheidend sind.  

Human Skills rücken in den Fokus

Der Forschung zufolge lässt die Empathie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nach. Sara Konrath und ihre Kollegen der University of Michigan haben das über Jahrzehnte beobachtet und nachgewiesen. Doch insbesondere Soft Skills wie Empathie gewinnen in der Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung. Menschen möchten nicht mehr länger als Nummer oder in ihrer Funktion wahrgenommen werden, sondern als individuelle Persönlichkeiten. In meinen Gesprächen erlebe ich häufig, dass gerade die jüngeren Generationen in Bewerbungsgesprächen direkt nachfragen, welche Werte das Unternehmen vertritt, was es für die Umwelt tut und was das Unternehmen ihnen als Arbeitgeber bieten kann. Mittlerweile verändern sich die Werte auch bei den „älteren“ Generationen und sie wollen mehr Sinn in ihrem Tun erleben. Sie möchten ein gutes Betriebsklima, qualitative Beziehungen und einen vertrauensvollen, kollegialen und wertschätzenden Umgang. Auch eine offene Kommunikation, Flexibilität und Freude bei der Arbeit werden als Erwartung an die Unternehmen gestellt. Dafür braucht es Führungskräfte, die nicht nur fachlich kompetent, sondern auch authentisch und empathisch sind.

Empathie hilft, Mitarbeitende einzuschätzen

Empathie ist die Fähigkeit, sich in eine andere Person hineinzuversetzen und die Beweggründe für ihr Handeln zu verstehen. Führungskräfte, die diese Fähigkeit haben, können zum Beispiel ihre Mitarbeitenden besser einschätzen und entsprechend ihrer Potenziale und Ressourcen einsetzen. Damit agieren die Mitarbeitenden in ihrer persönlichen Zufriedenheit und zum Wohle der Organisation. Im Arbeitsalltag ist es allerdings häufig so, dass Mitarbeitende eine Stellenbeschreibung erhalten, in der ihre Tätigkeit beschrieben ist. Monat für Monat oder Jahr für Jahr agieren sie dann in diesem Rahmen und werden mit jedem Tag ein bisschen unzufriedener, wenn sie ihre Stärken und Potenziale nicht voll einbringen können. Eine Führungskraft, die dies erkennt und diesen Mitarbeitenden passgenau zu ihren Stärken Aufgaben und/oder Zusatzprojekte anbieten kann, zeigt Empathie und Interesse, was die Mitarbeitenden wiederrum sehr schätzen.

Bewussten Zugang zu Emotionen schaffen

Die Basis, um Empathie zu leben und beim Gegenüber zu sehen und nachzuempfinden, beginnt damit, sich mit den eigenen Emotionen auseinanderzusetzen. Führungskräfte, die keinen bewussten Zugang zu ihren Emotionen haben, diese unterdrücken oder sogar als schlecht bewerten, tun sich langfristig nichts Gutes. Auch das Miteinander kann sich unter solchen Umständen nicht positiv entwickeln. Sie werden somit von Mitarbeitenden, Kollegen und sogar Kunden als nicht authentisch wahrgenommen. Vielleicht herrscht sogar eine gewisse Antipathie dieser Führungskraft gegenüber. Auch die gesundheitlichen Folgen von unterdrückten Emotionen sind nicht zu unterschätzen. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Entscheidungsträger, die ihre Emotionen unterdrücken, ihr Herz-Kreislauf-System belasten, da die Unterdrückung zu einem erhöhten Puls und infolgedessen zu einem erhöhten Blutdruck führt. Dagegen treffen Manager, die in der Lage sind, ihre Emotionen klar zu benennen und Ärger, Enttäuschung oder Begeisterung auszudrücken, nicht nur nachweislich bessere Entscheidungen, sondern aktivieren auch die Schmerzareale ihrer Mitarbeitenden in geringerem Ausmaß. Das heißt: sie stoßen auf weniger Widerstand und werden als Führungspersönlichkeiten weitaus besser akzeptiert als Menschen, die ihre Emotionen unterdrücken.

Selbstfürsorge stärkt die Empathie und Gesundheit

Dauerhafter Stress und negative Emotionen, die nicht über ein gutes Emotionsmanagement reguliert werden, haben gravierende Auswirkungen auf die Psyche und den Körper. Die Folgen können unter anderem sein, dass das Blut zähflüssiger wird, der Cholesterinspiegel steigt und es vermehrt zu Entzündungen kommt. Durch die moderne Wissenschaft wird belegt, dass die sogenannten stillen Entzündungen verschiedenste Erkrankungen auslösen können. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, sich mit seinen Emotionen auseinanderzusetzen und Selbstfürsorge zu betreiben.

Wie Sie Ihre Empathie stärken, erfahren Sie in unserem kostenlosen Webinar „Das Ich im Wandel – Selbstfürsorge in Zeiten der Veränderung“. Melden Sie sich gerne dazu an. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, dann rufen Sie uns gerne an, schreiben Sie uns oder vernetzen Sie sich mit uns auf LinkedIn.