Webinarreihe für gesunde Performance in Veränderungsprozessen


Erfolgsfaktor Teambeziehung

Egon und Denise Schiebel von Schiebel Consulting schildern die positiven Effekte von guten Teambeziehungen und betrachten, welche drei Ebenen hierfür relevant sind.

Viele Menschen haben bereits die Erfahrung gemacht in einem Team zu arbeiten, das gefühlt gar kein Team war, sondern vielmehr aus einzelnen „Inseln“ bestand, die sich gegenseitig blockierten. Auch kennen viele die Situation, an einem spannenden Projekt beteiligt zu sein, in dem es ein Teammitglied gab, das die Lust und Motivation zunichte machte. „Aus diesen und ähnlichen Erlebnissen wissen wir, wie relevant und essenziell eine arbeitsförderliche Zusammenarbeit langfristig für den Job, die Performance und Gesundheit ist“, erläutert Denise Schiebel. Zudem gebe es zahlreiche Studien, die den wichtigen Zusammenhangen zwischen gelingenden Beziehungen und Zufriedenheit in allen Lebensbereichen belegen. Demnach sei eine gute Teambeziehung ausschlaggebend für dessen Erfolg und jeder, der selbst schon einmal Erfahrungen mit dieser positiven Art des Miteinanders gesammelt hat, könne diese bestätigend. „Wir wissen, wie stressreduzierend es ist, nach einem schwierigen Kundengespräch ein wertschätzendes Ohr bei den Kollegen zu finden. Und auch, wie energetisierend es ist, wenn das Team eine Herausforderung gemeinsam überwunden hat und sich über die Fortschritte und Erfolge freut“, ergänzt Denise Schiebel. Jeder Mitarbeitende verfüge über andere Eigenschaften, Werte, Talente und Stärken, die sowohl die Organisations- als auch die Teamkultur prägen. Wer erfolgreiche, gut funktionierende und effektive Teams gestalten will, sollte seine Aufmerksamkeit besonders auf drei Ebenen legen, welche das Miteinander entscheidend beeinflussen.

Die erste Ebene ist Individualität, wie Egon Schiebel genauer beschreibt: „Ein Team besteht aus unterschiedlichen Persönlichkeiten. In einer Organisation können viele außergewöhnlich talentierte Menschen aufeinandertreffen, doch wenn es diesen nicht gelingt, außergewöhnlich gut zusammenzuarbeiten, bleibt der Erfolg aus.“ Ist dies der Fall, bleibe das Team unter seinem vorhandenen Potenzial in Punkto Kreativität und Innovation. Nach wie vor werden in vielen Unternehmen die Teams nur einer Abteilung, Tätigkeit oder einem Projekt zugeordnet, ohne dabei auf die richtige Passung zu achten. „Findet an dieser Stelle ein Neudenken statt und ändern sich die Kriterien anhand derer die Teams zusammengestellt werden, sorgt dies meist für eine positive Veränderung“, konstatiert Denise Schiebel. Erfolgreiche Teams zeichnen sich dadurch aus, dass es ihnen gelingt, ihre individuellen Stärken, Werte und Motive wie in einem Orchester auf die gemeinsamen Ziele auszurichten. Zudem seien ein wertschätzender, vertrauensvoller Umgang, eine gute Selbstreflexion, kontinuierliche Weiterbildung – auch persönlich – und Offenheit für Neues Merkmale von High Performance Teams. 

Eine weitere Ebene, die einen starken Einfluss auf die Teamkultur habe, ist die Organisationsebene. Werde im Unternehmen beispielsweise eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung, des positiven Feedbacks und ein Growth Mindset gelebt, wirke das auch in die Teams hinein. Egon Schiebel vertieft diesen Aspekt noch weiter: „Alle Menschen in der Organisation leisten ihren Beitrag, der beeinflusst, ob das individuelle Teampotenzial entfaltet werden kann oder weniger zielführendes Verhalten gefördert wird. Für Unternehmen ist es gerade in der heutigen Zeit von großer Bedeutung, sich Gedanken über die aktuelle und gewünschte Teamkultur zu machen und Wert auf eine gute Beziehungsqualität innerhalb der Teams zu legen.“ Dies sei nicht nur ein wichtiger Erfolgsfaktor, sondern helfe auch, dem stetigen Wandel zu begegnen und sich für neue und bestehende Talente attraktiv aufzustellen. 

Führungskräfte stellen mit ihrem maßgeblichen Einfluss auf die Teamkultur die dritte Ebene dar, die es zu beleuchten gilt. „Wie die Führungskraft mit den einzelnen Mitarbeitenden umgeht, welches Verhalten sie toleriert und welches sie besonders hervorhebt, wirkt sich auf die Performance des gesamten Teams aus“, führt Denise Schiebel hierzu an. Eine Vielzahl von Studien verdeutliche darüber hinaus den starken Einfluss von Arbeitsziehungen auf die Gesundheit. Dieser Faktor gewinne insbesondere dadurch an Bedeutung, dass viele Menschen den Großteil des Tages während ihrer Arbeit mit Kollegen und Führungskräften verbringen. Eine schlechte Qualität der Beziehung zur Führungskraft könne sich auch negativ auf die Gesundheit auswirken. Das könne sich beispielsweise durch einen erhöhten Blutdruck, Schlafstörungen und vermehrtes Stressempfinden äußern. Vertrauensvolle Beziehungen hingegen stärken die Gesundheit und beeinflussen den Hormonhaushalt positiv. „Studien zeigen nicht nur körperlich messbare Faktoren von arbeitsförderlichen Beziehungen, sondern auch, dass sich die Widerstandsfähigkeit der einzelnen Teammitglieder verbessert. Eine wichtige Ressource, die nachweislich positive Auswirkungen auf die Arbeitsleistung hat“, bekräftigt Denise Schiebel abschließend.