Employee Wellbeing – ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur
Die Zeit um den Jahreswechsel wird in vielen Unternehmen genutzt, um die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Häufig wird hier noch einmal sehr deutlich, welche Herausforderungen im neuen Jahr warten. Neben den externen Einflüssen, zum Beispiel den Nachwirkungen der Pandemie oder der Energiekrise, gibt es auch interne Faktoren, die für Führungskräfte, HR und Mitarbeitende herausfordernd sind. Welche das sind und was Unternehmen dahingehend verändernd können, zeigen wir in diesem Blog.
Sehen wir uns dazu eine typische Situation an, wie sie in zahlreichen Unternehmen derzeit vorkommt:
„Was für ein Jahr“, Frau Schmitt schüttelt den Kopf als sie die Unterlagen noch einmal durchsieht. In einer internen Umfrage und durch einige Kommentare auf gängigen Internetplattformen wird klar, dass viele Mitarbeitende das Unternehmen nicht weiterempfehlen würden. Auch der Blick auf die Kündigungen und Bewerbungen führt bei Frau Schmitt zu einem tiefen Seufzen: „Wir haben viele gute Mitarbeitende verloren und kaum qualifizierte Bewerbungen erhalten. Das müssen wir definitiv angehen und ändern.“ Hinzu kommt, dass die Personalleiterin zunehmend spürt, dass die Mitarbeitenden innerlich bereits gekündigt haben und nur Dienst nach Vorschrift leisten. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen sowie den Führungskräften möchte sie daran arbeiten, dass im nächsten Jahr wieder mehr Freude, Wohlbefinden und Produktivität ins Unternehmen kommen. Zunächst analysiert sie die Ist-Situation und macht sich dann auf die Suche nach Lösungen.
Gesundheit genießt Priorität
Besonders in der heutigen Zeit, in der die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben und merklich im Homeoffice zunehmend verschmelzen, nehmen stressbedingte Anzeichen wie Konzentrationsstörungen, Rückenschmerzen und Schlafstörungen etc. zu. Daher stehen Gesundheitsthemen in Unternehmen auf der Tagesordnung. Doch reichen diese aus? Trotz vieler Präventionsmaßnahmen steigt die psychische Belastung stark an. Die neue Arbeitswelt ist endgültig angekommen. Viele Mitarbeitende erfreuen sich an Remote Work, Workation, hybridem Arbeiten und vielem mehr. Die neue Art zu arbeiten ist nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken, doch sie beeinflusst auch die Gesundheit. Es ist egal, wann, wo oder wie gearbeitet wird – Gesundheit genießt Priorität. Deswegen sollten Unternehmen dem Employee Wellbeing und der Führungskräfteentwicklung einen hohen Stellenwert einräumen. Auch wenn sich das nach viel Arbeit anhört, lohnt es sich sowohl für Mitarbeitende als auch für das gesamte Unternehmen.
Die vergangenen drei Jahre haben die Arbeitnehmer an ihre Grenzen gebracht. Probleme mit der psychischen Gesundheit haben stark zugenommen und die Behandlung dieses Themas ist zu einer der wichtigsten Prioritäten der Personalabteilung geworden. Stress und Burnout haben sich als Bedrohung für das psychische Wohlbefinden von Arbeitnehmern in allen Funktionen und auch auf allen Ebenen erwiesen. In unseren vorhergehenden Blogs haben wir beispielsweise darüber gesprochen, dass insbesondere der Druck auf Führungskräfte stark zugenommen hat. Da Stress und Burnout nicht abnehmen, sind Unternehmen aufgefordert, das allgemeine Wohlbefinden und die persönliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden noch mehr in den Vordergrund zu stellen. Es braucht Strategien zur Förderung des Wohlbefindens, denn wenn dieses sinkt, beeinflusst das auch die Produktivität und Rentabilität negativ.
Menschlichkeit im Mittelpunkt
Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, die Anzeichen für psychische Probleme zu erkennen und einzugreifen, bevor das Problem eskaliert. Wird dies nicht beachtet, kann es zu negativen Folgen für den Mitarbeitenden, seine Kollegen, den Arbeitsplatz im Allgemeinen und dementsprechend dem ganzen Unternehmen kommen. Prävention gehört somit zu einer der wichtigsten Aufgaben.
In dem Maße, wie sich die Organisation und Gesellschaft weiterentwickeln, steigen auch die Erwartungen an die Aufgaben von Führungskräften, was ihre Rolle zunehmend komplexer macht. Das heutige Arbeitsumfeld verlangt von ihnen mehr Authentizität, Einfühlungsvermögen und Anpassungsfähigkeit. Eine menschliche Führung rückt zunehmend in den Mittelpunkt. Obwohl Personalleiter versuchen, bei den Führungskräften Engagement, Mut und Vertrauen aufzubauen, sind menschliche Führungskräfte nach wie vor rar gesät und diese Art der Führung noch nicht flächendecken angekommen.
Aufgrund von Trends wie Remote Work und dem Wunsch nach mentaler Gesundheit müssen Führungskräfte ihre Arbeit und ihr Denken dahingehend verändern. Mitarbeitende remote zu führen und den Kontakt zu ihnen zu halten, erfordert andere Führungskompetenzen als bei einer klassischen Präsenzarbeit. Hinzu kommen hybride Teams oder Mitarbeitende, in denen ein Teil der Mitarbeitenden dauerhaft im Homeoffice sind. Die vielen neuen Arbeitsmodelle verlangen den Führungskräften mehr Flexibilität ab. Nicht zu vergessen ist außerdem die Rolle der Führungskräfte als wichtiger Multiplikator für Werte und die Kultur. Und gerade diese sind enorm wichtig, um als attraktiver Arbeitgeber aufzufallen und gleichzeitig die bestehenden Mitarbeitenden im Unternehmen zu halten, denn diese möchten einen kongruenten und sinnstiftenden Arbeitgeber.
Wenn Sie jetzt oder im kommenden Jahr neue Mitarbeiter einstellen wollen, kann die Erstellung eines Plans zur Förderung des Mitarbeiterwohlbefindens helfen, fähige Personen anzuziehen und zu halten. Für 38 % der Arbeitssuchenden aus der Generation Z ist eine gesunde Arbeitsumgebung der wichtigste Faktor bei der Auswahl ihres Arbeitgebers. Und auch wenn gerade keine Neueinstellungen geplant sind: Mit einer funktionierenden Employee-Wellbeing-Strategie können Sie auch vermeiden, dass gute Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Wellbeing-Strategie ist die Führungskräfteentwicklung.
Das Potenzial von Purpose nutzen
Insbesondere Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion und sollten die Unternehmensvision weitertragen. Führungskräfteentwicklung sollte daher ein absolutes Must-have im Unternehmen sein. Besonders wichtig hierbei ist die Rolle der Führungskraft in hybriden Teams. Eine Frage, die in diesem Zusammenhang auftritt, ist: Welche Erwartungen werden jeweils im Kontext Präsenz, Remote Hybrid, Workation und dergleichen an die Führung gestellt und wie kann sie sich in schwierigen Situationen optimal verhalten? Die Zeiten haben sich geändert und befinden sich immer noch im Wandel. Die Mehrheit der Arbeitnehmer ist zum Beispiel nicht mehr bereit, sich für ein Unternehmen aufzureiben, welches sie nicht dabei unterstützt, ihre Arbeit bestmöglich zu erledigen und sich dabei selbst gut zu fühlen. Das gleiche gilt auch für Führungskräfte. Das Thema Purpose ist vielleicht genau deshalb in diesem Jahr in aller Munde. Viele Menschen, speziell die Generationen Z und Y, wollen mehr als nur stumpfes Arbeiten und Geld verdienen. Sie möchten sinnstiftende Arbeit und suchen ihre Arbeitgeber entsprechend nach deren Purpose aus. Dieser darf jedoch keine leere Floskel sein, sondern muss authentisch gelebt werden. Im Purpose liegt viel Potenzial, welches Führungskräfte nutzen können, indem sie eine sinnstiftende Arbeit kreieren. Die Sinnhaftigkeit entscheidet letztlich darüber, wie erfüllt und zufrieden Menschen sind und sich in ihrer Arbeit einbringen.
Unternehmen sollten nicht nur Job-Crafting berücksichtigen, sondern auch außerhalb der Arbeit zum Gestalten einladen
Ein Begriff, der sich in Bezug auf die Gestaltung der Arbeit immer größere Beliebtheit erlangt, ist das Job-Crafting. Hierunter versteht man das aktive und individuelle Gestalten der eigenen Arbeit, sodass diese den eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten möglichst gut entspricht. Damit sind die eigenen Gestaltungsspielräume gemeint, ohne dass der Arbeitgeber die Veränderung anstößt. Beschäftigte werden insofern als aktive Gestalter ihrer Arbeit verstanden. Doch Unternehmen sollten nicht nur Job-Crafting berücksichtigen, sondern auch außerhalb der Arbeit zum Gestalten einladen.
Die aktuelle Studie „Needs-based off-job crafting across different life domains and contexts: Testing a novel conceptual and measurement approach.” (Kujanpää et al., 2022) hat die Effekte von Off-Job Crafting untersucht. Das Ergebnis: Teilnehmende, die Off-Job-Crafting anwandten, waren mit ihrem Leben zufriedener, leistungsfähiger in ihrer Familienrolle und nahmen sich selbst als arbeitsfähiger wahr. Teilweise konnten auch positive Zusammenhänge zwischen Off-Job Crafting und der Arbeitszufriedenheit sowie des Arbeitsengagements festgestellt werden. Die positiven Studienergebnisse belegen zudem, dass es für Unternehmen noch lohnender ist, wenn sie den gesamten Menschen miteinbeziehen und nicht nur das Job Crafting berücksichtigen, sondern auch außerhalb der Arbeit zum Gestalten einladen. Das geschenkte Vertrauen und die Art der Wertschätzung resultieren bei den Mitarbeitenden wiederum in Loyalität. So stehen sie auch in schwierige Zeiten dem Unternehmen unterstütztend zur Seite, empfehlen es weiter und bleiben vor allen Dingen. Die Führung ist ein entscheidender Faktor und Verstärker.
Eine Wohlfühlkultur im gesamten Unternehmen etablieren
Fast alle kennen den Spruch: „Mitarbeiter kommen wegen der Firma, bleiben wegen der Aufgabe und gehen wegen des Chefs.“ Sicher, etwas zugespitzt formuliert, dennoch kommen zwei unterschiedliche Studien zu den gleichen Ergebnissen: schlechte Führung ist Hauptgrund für die Kündigung (Gallup Engagement Index 2021; Personio HR-Studie, 2022). Damit es nicht so weit kommt, sollten Führungskräfte daran arbeiten, eine Wohlfühlkultur zu etablieren. Dies kann zum Beispiel anhand der Modelle der Positiven Psychologie geschehen. Ein wichtiges Merkmal von positivem Leadership ist, die Mitarbeitenden zu bekräftigen, die eigenen Stärken und das eigene Entwicklungspotenzial zu erkunden und sich dementsprechend zu entwickeln. Die persönliche und fachliche Weiterentwicklung der Mitarbeitenden wird von positiven Führungskräften unterstützt. Erkennen, nutzen und erleben Mitarbeitende ihr Potenzial wirkt sich das vorteilhaft auf ihr allgemeines Wohlbefinden und damit direkt auf ihre Arbeitsleistung und die Arbeitsergebnisse aus. Indem Führungskräfte ihre Mitarbeitenden empowern, steigern sie zudem die Arbeitsqualität ihrer Organisation. In einem Unternehmen, welches durch positives Leadership geführt wird, orientieren sich die Entscheidungen stets an optimistischen Werten. Diese Organisationen bemühen sich um die Einstellung positiver Mitarbeitenden, um eine gelungene Kommunikation und um das gezielte Erleben, Modellieren und Verstärken positiver Emotionen für den Einzelnen und das große Ganze.
Positives Psychologie-Modell von PERMA-Lead®
Wie das aussehen kann, lässt sich gut anhand eines positiven Psychologie-Modells von PERMA-Lead® darstellen. (Egon Schiebel ist PERMA-Lead® zertifiziert.) Mit dem Modell erhalten die Führungskräfte genaue evaluierte Faktoren, damit sie gezielt durch ihr Verhalten bestimmte Rahmenbedingungen ermöglichen, um das volle Potenzial ihrer Mitarbeitenden zu entfalten. In diversen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass die Ausprägung der fünf PERMA-Faktoren signifikant mit dem Erfolg eines Unternehmens und deren Mitarbeiter zusammenhängen. Positive Leadership hat somit nachweislich einen signifikanten Effekt auf messbare Kennzahlen wie Leistung, Gesundheit, Resilienz und viele andere Bereiche. Einer der relevanten Aspekte dieses Führungsansatzes ist, dass Menschen individuell geführt werden. Das ist vor allem für die jüngeren Generationen, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommen, besonders wichtige, denn sie sind umso mehr bereit, sich engagiert einzubringen, wenn auf ihre individuelle Persönlichkeit geachtet wird.
Fazit: Positive Leadership trägt zu einem hohen Employee Wellbeing bei
In florierenden, zukunftsfähigen Unternehmen wird viel Wert auf ein Wohlfühlklima gelegt, denn Arbeit darf Freude bereiten. Damit dies gelingt, ist Positive Leadership wichtig. Dieses wirkt sich auf alle Ebenen eines Unternehmens aus – Unternehmenskultur, Arbeitsmotivation und Overall Performance profitieren von dem positiven Führungsstil. Durch seine positive Grundhaltung ist dieser Führungsstil nachhaltiger als ein traditionelles Management und macht Unternehmen zukunftsfähig. Denn nur motivierte Mitarbeitende bringen eine gute Performance, bleiben dem Unternehmen treu und wachsen mit ihm. Durch Positiv Leadership erhalten Unternehmen ein Leistungselixier, steigern die Performance der Mitarbeitenden, fördern Stärken und entfalten Potenziale – wissenschaftlich fundiert und praktisch umsetzbar mit dem Fokus auf das Gelingen und die Steigerung des Arbeitsglücks. Entwickeln Sie Ihre Führungskräfte zu einem „Positive Leader“, dadurch bauen sie ihre Kompetenzen bestmöglich aus und erzielen Spitzenergebnisse für ihr Unternehmen!
Wenn Sie mit uns zu einem Unternehmen werden möchten, in dem Ihre Führungskräfte empathisch, menschlich und mit emotionaler Intelligenz positiv in Führung gehen, was mittlerweile ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen ist, rufen Sie uns gerne an, schreiben Sie uns oder vernetzen Sie sich mit uns auf LinkedIn. Wir freuen uns auf Sie.